BER-Mieter wollen Millionen einklagen

Schönefeld (MOZ) Drei Jahre nach der geplatzten BER-Eröffnung sieht sich die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) einer Klagewelle gegenüber. Für Mieter, die im Juni 2012 ihre Geschäfte am Flughafen beziehen sollten, läuft zum Jahresende die Klagefrist aus. Es geht um Schadenersatz in Millionenhöhe.

Unternehmerin Evelin Brandt rüstet sich für den Showdown. Die Modedesignerin, die Geschäfte in Hamburg, Köln und Berlin betreibt hatte vor drei Jahren 400 000 Euro investiert für ihre 68 Quadratmeter große Filiale am neuen Flughafen in Schönefeld (Dahme-Spreewald), wollte dort Gewinn erwirtschaften von Montag bis Sonntag zwischen 5 Uhr morgens und Mitternacht – nach drei Jahren und zähen Verhandlungen mit der FBB reicht sie über ihren Anwalt Oliver Klein aus Karlsruhe nun Klage beim Landgericht Potsdam ein. „Ich konnte nach der geplatzten Eröffnung meinen Verbindlichkeiten nicht mehr nachkommen und musste Banken immer wieder beteuern, dass ich das wirtschaftlich überstehen werde“, sagt sie. Weiterlesen

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BER: Planungsfehler in Kombination mit irren Erweiterungen

..Es ist immer wieder unfassbar, wie kritisch Fachleute den Flughafen BER heute beurteilen. Diesmal war es Technikchef Jörg Marks, als er vom BER-Untersuchungsausschuss befragt wurde.

Wenn es um das neue Terminal gilt, lässt selbst ein sonst so kühl wirkender Ingenieur wie Jörg Marks Emotionen aufblitzen. Marks, bis August 2014 Bereichsleiter bei Siemens und seitdem Technikchef der Flughafengesellschaft, sagte am Freitag im Untersuchungsausschuss BER aus.

„Gab es Planungsfehler?“, wollte der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto wissen. Ja, es gab sie, „in Kombination mit irren Erweiterungen“, antwortete Marks. Während des Baus wurden tausend Räume mit 90.000 Quadratmetern Fläche dazu geplant. Sie mussten zusätzlich im Terminalgebäude untergebracht und mit Technik versorgt werden. Ob man den Flughafen BER als einzigartigen „Experimentalbau“ begreifen müsse, fragte Otto. Marks: „So, wie er heute steht, in seiner Komplexität: ja! In dieser Konfiguration gibt es so was nicht noch mal.“ Weiterlesen

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Gericht stoppt Nachtflüge am Flughafen Münster

Das OVG des Landes Nordrhein-Westfalen hat mit Urteil vom 03.12.2015 die Nachtfluggenehmigung der Bezirksregierung Münster für den Flughafen Dortmund für rechtswidrig erklärt.

Ein von der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB vertretener Anwohner des Flughafens hatte sich im Klagewege gegen die im Genehmigungsbescheid erstmalig zugelassene Ausweitung der Betriebszeiten für den Flughafen Dortmund in die Nachtzeit bis 22:30 Uhr mit einer Regelung für Verspätungen bis 23:00 Uhr gewandt. Parallel hatten weitere Lärmbetroffene sowie die Stadt Unna geklagt.

Grund für die Klagen war insbesondere, dass die vorgelegte Verkehrsprognose keinen plausiblen Nachweis dafür erbringen konnte, dass Flüge zur Nachtzeit tatsächlich erforderlich sind. Außerdem sehen der Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen und die regionale Gebietsentwicklungsplanung für den Flughafen Dortmund nur eine Funktion als Regionalflughafen vor, der zudem erst nach-träglich in eine dicht besiedelte Umgebung hinein gebaut wurde. Für einen solchen Regionalflughafen kann nach Auffassung der Anwohner nicht erwartet werden, dass dieser auch zur Nachtzeit Flüge abwickeln darf. Weiterlesen

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BER: Der Landtagsabgeordnete der Grünen Benjamin Raschke wurde vom Flughafen angezählt + + Raschke setzt sich weiter für Betroffene ein

Offener Brief: Sehr geehrter Herr Wagner,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Sie bedauern darin meine öffentlich vorgetragene heftige Kritik am Schallschutzprogramm des Flughafens (konkret im Tagesspiegel vom 24. Oktober) und dass ich mich bei Ihnen nicht vorab informierte. Dazu nehme ich gern öffentlich Stellung:

Ich freue mich, dass Sie meine Twitter-Aktion #1NachtAmBER verfolgt haben. Es ist richtig, dass wir persönlich noch nicht das Vergnügen hatten – ich danke für die Einladung dies nachzuholen. Sie können jedoch unbesorgt sein: Was Fragen des Schallschutzes für die Anwohnerinnen und Anwohner des Flughafens BER angeht nutzen wir im Landtag natürlich viele Möglichkeiten, um auf dem Laufenden zu bleiben. Von Seiten der Flughafengesellschaft wird unsere Fraktion durch Sie selbst im Sonderausschuss BER über Fakten und Fortschritte aus Sicht der Flughafengesellschaft informiert. Auch die in Ihrem Schreiben genannten Texte wie der „Leitfaden Schallschutz“ oder den Monatsbericht des Flughafens sind uns daher bekannt.

Insgesamt ergibt sich aus den vorliegenden Fakten für uns ein düsteres Bild der Lärmschutz-Politik: Wir stellen fest, dass gerade die Anwohnerinnen und Anwohner, die die Hauptlast des Flugbetriebs zu tragen haben, an vielen Stellen in ungebührlicher Art und Weise um ihr Recht auf den vorgeschriebenen Schallschutz kämpfen müssen. Weiterlesen

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Bürgermeister sind alarmiert + + BER: Die Furcht vor der dritten Startbahn

Bis der geplante Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) eröffnet wird, werden noch jede Menge Flieger in den Himmel steigen. Und weil immer mehr Flugzeuge in Berlin landen, befürchten viele, dass der BER eine dritte Startbahn bekommt. Dagegen regt sich Widerstand in den angrenzenden Gemeinden.

Großbeeren/Ludwigsfelde. Bei Verwaltungschefs, die hiesige Kommunen in der Fluglärmkommission vertreten, taucht nach der jüngsten Sitzung dieses Gremiums die Frage auf: Soll mit der Diskussion um steigende Passagierzahlen und Flugbewegungen mental doch schon mal das Terrain für den Bau einer dritten Startbahn vorbereitet werden?

30 Millionen Passagiere sind wahrscheinlich
Großbeerens Bürgermeister Carl Ahlgrimm (parteilos) ist auch Vorsitzender des Vereins Schutzgemeinschaft Flughafen-Umlandgemeinden. Er erklärte dem Gemeinderat Großbeeren jetzt, Flughafen-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld habe ein Szenario der besonderen Art vorgestellt: Bereits zur geplanten BER-Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 soll die Marke von 30 Millionen Passagieren überschritten sein. Es werde mit jährlichen Wachstumsraten im Passagieraufkommen von sechs Prozent gerechnet. Deshalb reichten ein zirka 2023 am Nordpier zu errichtendes Terminal und die Nutzung des alten Schönefelder Terminals nicht mehr aus, dann müsse der BER erweitert werden. Die Zahl der Flugbewegungen steige zwar prozentual nur halb so stark, sagte Ahlgrimm, „ich kann jedoch nur jedem halbwegs mathematisch begabten Menschen empfehlen, spätestens nach dieser Nachricht das derzeit laufende Volksbegehren gegen eine Kapazitätserweiterung über 360.000 Flugbewegungen bei uns im Einwohnermeldeamt zu unterschreiben.“ Weiterlesen

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BER: Brandenburg, das Schadstoffklo Berlins!

Layout 1

Die Hotelanlage: Fünf Mahlzeiten täglich, Animation in drei Sprachen am Pool, ein tollerWellness-Bereich. Außerhalb der Anlage: Tristesse, abgeladener Müll und wenig für das Auge.

 

Bild: Layout: Ines Glöckner, Foto: Fotolia (photophonie)

Was wie ein üblicher Pauschalurlaub daherkommt, ist in Wahrheit das Bild, wie es so mancher Berliner Politiker vor Augen hat, wenn sie oder er an Berlin und Brandenburg denkt. Innen hui, außen pfui. Die

Wahrheit ist: Brandenburg hat viele schöne Ecken, so manche schöner als die pulsierende Hauptstadt. Auf jeden Fall anders. Und es ist genau diese Andersartigkeit, die Brandenburg ausmacht: Schöne Wälder, ruhige Umgebung, niedliche Kleinstädte.

Unsere zahlreichen Seen, Wäldern und Naturschutzgebieten will man uns aber nehmen. Vorbei die Zeit des Erholungstourismus. Nach dem Willen der Berliner SPD und CDU sind wir in Brandenburg das Lärm-/ und Schadstoffklo, sowie akzeptiertes Risikogebiet abfallender Flugzeugteilen oder Schlimmerem für Berlin. Weiterlesen

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BER als Flughafen ungeeignet + + 11 alternatitve Vorschläge

Lasst das Lollapalooza auf das BER-Gelände!
Besucher feiern am 12.09.2015 beim Lollapalooza Festival auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin.

Durch seine neue Funktion als Flüchtlingsunterkunft fällt der Flughafen Tempelhof 2016 als Location für zahlreiche Berliner Großveranstaltungen aus. Auch das Lollapalooza Festival ist davon betroffen. Doch es gibt ja noch Berlin-Schönefeld.

Seit Donnerstag ist klar: Das Lollapalooza Berlin muss umziehen. Denn keine der 2016 auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Berlin-Tempelhof geplanten Großveranstaltungen kann stattfinden. Insgesamt standen 33 Konzerte und Messen im Kalender. „Wir prüfen Alternativen an anderen Standorten“, sagte Constance Döll, Sprecherin von Tempelhof Projekt. Weiterlesen

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Leiter der Deutschen Flugsicherung Niebergall spricht über die künftigen hohen Flugbewegungen am BER

TrittinWeihnacht_2015-page-001Bei dem „Fachgespräch der Grünen “Berlin wird leiser: Welche Möglichkeiten gibt es zum aktiven Schutz vor Fluglärm?”

24.11. 19:30 Uhr, im Berliner Abgeordnetenhaus“

…sollte wie immer, das leidige Problem „der Standort“ ausgeklammert werden. Die Grünen haben bis heute mit ihrer Vergangenheit ein, das Problem!.
Geladen war auch der Herr Niebergall Leiter Berlin Dt. Flugsicherung. Eine interessante Aussage machte der Herr Niebergall, in dem er sagte: „Raunheim ist dann Blankenfelde-Mahlow“ mit einer Ergänzung von mir bei dieser Veranstaltung: Raunheim hat 14.000 EW und liegt 7 km vom Flughafen Frankfurt/M. Blankenfelde-Mahlow hat über 26.000 EW und Schulzendorf u. Eichwalde haben 14.000 EW. Diese Orte aber liegen nur 4 bzw 4,5 km vom unmenschlichen Standort BER.

Und wie es mit Bohnsdorf aussieht, das sollte man sich selbst auf der Karte ansehen. (Dazu muss man wissen, dass Raunheim, die vom Fluglärm meist belastete Stadt Deutschlands ist, der Migrationshintergrund weit über 50 % liegt und eine überdurchschnittliche Fluktuation hat, so der Bürgermeister von Raunheim vor ca. 6 Jahren im Brandenburger Landtag) Hr. Niebergall weiter: Steigerungen der Flugbewegungen am Standort Schönefeld September 10,6 %, Oktober 14%. Mit Inbetriebnahme des BER ist dann, so Hr. Niebergall, die Nordbahn mit 180.000 Flugbewegungen weitestgehend ausgelastet. Tegel hat dieses Jahr 174.000 Flugbewegungen.

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Martin Delius unterstützt das Volksbegehren gegen die 3. BER-Startbahn

VB_2015Pressemitteilung

Der Berliner Abgeordnete der Piratenpartei und Vorsitzende des Berliner Flughafen-Untersuchungsausschusses Martin Delius ruft dazu auf, sich am Volksbegehren gegen die 3. BER-Startbahn zu beteiligen.

Zu seiner Unterstützung erklärt Martin Delius: „Fluglärm kann enorme Auswirkungen auf die Gesundheit und die Natur haben. Dass die Flughafengesellschaft sowie die Länder Berlin und Brandenburg bisher nicht in der Lage waren, alle Anwohnerinnen und Anwohner der bestehenden und geplanten Flughäfen ausreichend vor Fluglärm zu schützen, ist ein Armutszeugnis. Ich unterstütze das Volksbegehren „Stimme gegen Fluglärm“ vorbehaltlos.“

Mit dem Volksbegehren gegen die 3. Startbahn am BER wollen betroffene Anwohner und Umweltinitiativen den künftigen Flughafen Schönefeld auf zwei Start- und Landebahnen beschränken und eine maximale Kapazität von 360.000 Flugbewegungen im Jahr festschreiben. Beteiligen können sich Brandenburgerinnen und Brandenburger ab 16 Jahren, indem Sie die in den Bürgerämtern ausliegenden Listen unterschreiben oder auf der Website des Volksbegehrens www.stimme-gegen-fluglärm.de ihre Briefwahlunterlagen beantragen. Weiterlesen

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Lärmschutz – Einvernehmlichkeit sieht anders aus + + Brandenburgische Behörden dulden Billige-Praxis beim Schallschutz + + Wie und wo stelle ich einen Antrag?

Mo 23.11.2015 | 09:45 | Nahaufnahme http://http-stream.rbb-online.de/inf/programm/nahaufnahme/201511/228290.mp3

Der künftige Flughafen BER in Schönefeld hat schon viel Geld gekostet und noch viel mehr Geld wird fließen, bis der Airport frühestens im Herbst 2017 an den Start gehen wird. Kein Wunder also, dass bei den Ausgaben für das Schallschutzprogramm gespart werden muss. Dabei wurde den Anwohnern einst der „weltbeste“ Schutz versprochen – eine Formulierung, die das Ehepaar Bohn aus Blankenfelde-Mahlow nach mittlerweile 31 Besuchen im Schönefelder Flughafen-Beratungszentrum nicht mehr hören kann.

Elke und Horst Bohr sind in die Bürgersprechstunde ins Schönefelder Fluglärmberatungszentrum gekommen. Vor ihnen auf dem Tisch liegt eine dicke Akte. Die Bohrs wohnen in Blankenfelde-Mahlow, im Ortsteil Am Bruch, direkt in Verlängerung der Südstartbahn. Sie wollten ihr Haus so schnell wie möglich gegen den drohenden Fluglärm schützen und stellten einen Antrag auf baulichen Schallschutz. Was dann passierte, erinnert sich der 72-jährige Horst Bohr, hätte er sich nie träumen lassen: „Das fing damit an, dass der erste von diesem Ingenieurbüro bei uns erscheint, er stürmt durch den Wintergarten und sagt: Den können Sie abreißen! Das Ding hat damals 40.000 Euro gekostet. Und wir haben ihn gebaut, weil wir wirklich ein kleines Haus haben und den Raum brauchen.“ Weiterlesen

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